Musikbibliothek erhält den Nachlass des Komponisten Joachim Werzlau
Die Stadt- und Landesbibliothek erhält heute einen besonderen Nachlass: Friedemann Werzlau, Sohn des 2001 verstorbenen Komponisten Joachim Werzlau, übergibt den Nachlass seines Vaters an die Musikabteilung.
Joachim Werzlau, 1913 in Leipzig geboren, lebte zeitweilig in Babelsberg und war ein gefragter Filmkomponist der DEFA. Er schrieb zahlreiche Filmmusiken, unter anderem für die Klassiker „Nackt unter Wölfen“ oder „Jakob der Lügner“. 1963 erfolgte die Uraufführung seiner ersten Oper „Regine“ am Potsdamer Hans-Otto-Theater. Besonderen Erfolg hatte Werzlau mit der Oper „Meister Röckle“ aus dem Jahr 1976.
Die Schenkung umfasst Autographen, Noten, Bücher, Bild- und Tonträger sowie Fotos und Auszeichnungen. Die Erbengemeinschaft war lange auf er Suche nach einer geeigneten Heimstatt für die Sammlung. Durch persönliche Kontakte mit dem Lektor der Musikbibliothek, Karsten Fietzke, kam die Stadt- und Landesbibliothek ins Spiel. „Unser Aufgabengebiet ist es insbesondere in der Funktion als Landesbibliothek relevante Musik des Landes Brandenburg zu archivieren. Insofern ist die SLB der ideale Ort, um diesen Fundus zu erschließen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Deshalb freuen wir uns über diese wertvolle Schenkung“, sagt Karsten Fietzke.
Die Tradition der Potsdamer Musikbibliothek reicht zurück bis ins Gründungsjahr 1939. Der Bestand umfasst mehr als 40.000 Medieneinheiten, darunter 14.000 Noten und zahlreiche Sondersammlungen, wie zum Beispiel „Musik aus Brandenburg“, „Musik für Kinder“, das Schallplattenarchiv oder den 500 Bände umfassenden musikalischen historischen Altbestand. Sie ist eine Fundgrube für alle Musik-Interessierten.
„Kaum ein anderer Bereich in unserem Haus spiegelt den Medienwandel der letzten 25 Jahre von analog bis digital so deutlich wider wie die Musikbibliothek. Angefangen von Tonbändern, Schallplatten, Kassetten hin zu CDs, DVDs und neuerdings dem kostenlosen Musikstreaming auf der Plattform Freegal“, ergänzt Direktorin Marion Mattekat. Jeden Dienstag findet von 15:00 bis 16:30 Uhr die Sprechstunde „Digitale Welt Bibliothek“ statt, in der alle Fragen rund um die Schallplattendigitalisierung und Nutzung von elektronischen Medien individuell beantwortet werden.